25. November 2020

Die Chancen im Branchenwandel

Was haben Köhler, Küfer und Schriftsetzer gemeinsam? Ihre Berufe sind allesamt fast gänzlich ausgestorben. Der Zahn der Zeit nagte jedoch nicht nur vor 100 Jahren an vermeintlich fest etablierten Jobs – auch heute ist das Thema in vielen Branchen allgegenwärtig. Denn Digitalisierung und Automatisierung verändern die Arbeitswelt seit Jahren. Wenn es nach Experten geht, die sich täglich mit der „Zukunft der Arbeit“ auseinandersetzen, ist das aber vielmehr eine Chance als ein Grund zu verzweifeln.

„Jeder Job hat ein Ablaufdatum“

„Jeder Job hat ein Ablaufdatum“, sagt Raphael Gielgen, Trendscout bei Vitra im Bereich „Future of Work“. Das war schon immer so und auch in unserer Zeit bleiben Berufsgruppen nicht vom Ende ihrer Zunft verschont. Ein bekanntes Beispiel: 2018 ist mit dem Bergbau ein Teil deutscher Industriegeschichte zu Ende gegangen. Den Beruf des Bergmanns gibt es heute in Deutschland nicht mehr. Das ist eine Seite der Medaille.

Gleichzeitig sind neue Jobs in immer größer werdenden Wirtschaftszweigen entstanden. Die deutsche Energiewirtschaft existiert weiter, auch wenn die letzte Zeche geschlossen wurde. Sie entwickelt sich weiter und wird nachhaltiger. Wie man solchen Verschiebungen von Arbeitsfeldern unternehmerisch begegnet, hat uns der Future-of-Work-Trendscout Raphael Gielgen kürzlich in unserem Picavi-Expertentalk erklärt.

Unternehmenskultur „Beta-Status“

Statt zu hoffen, dass die eigene Firma vom Wandel verschont bleibt, sollten Unternehmen mit der Veränderung ihrer Branche wachsen. Dazu gilt es, bestehende Signale zu erkennen und richtig zu deuten, so der Trendscout. Denn wenn es um die Zukunft der Arbeit geht, ist Zeit eine der wichtigsten Ressourcen, um sich auf Veränderungen vorzubereiten. So bleibt mehr Vorlauf, um etablierte Kerngeschäfte weiterzuentwickeln und anknüpfende Themenfelder zu erschließen.

Dieser „permanente Beta-Status“ ist für den Trendscout der Antrieb jeglicher unternehmerischer und zukunftsgerichteter Weiterentwicklung. Egal ob in der mittelfristigen Krise oder im langfristigen Strukturwandel – ein breit aufgestelltes Unternehmen kann flexibler auf die Herausforderungen der Zukunft reagieren. Der Trend zu mehr Umweltschutz und nachhaltigeren Produkten beispielsweise ist mittlerweile allgegenwärtig, deutete sich aber schon in den letzten Jahrzehnten an. Werden solche Signale frühzeitig erkannt und richtig gedeutet, können Unternehmen plötzlich Vorreiterrollen in neuaufkommenden Wirtschaftszweigen einnehmen.

Arbeitnehmer lernend weiterentwickeln

Um diese holistischere Aufstellung des Unternehmens zu erreichen, muss sich auch die Wahrnehmung im Hinblick auf die Arbeitnehmer verändern. Genau wie das Unternehmen durchlaufen diese laut Gielgen in Zukunft einen permanenten Lernprozess. Auch für die Mitarbeiter ist es wichtig, Altes zu hinterfragen, es auch einmal verlernen zu dürfen. Gleichzeitig müssen sie neue Skills erlernen, um künftig flexibler einsetzbar zu sein. Dieses Lernen lässt sich nicht allein durch Online-Kurse umsetzen. Vielmehr muss ein permanenter Austausch mit Kollegen und Menschen aus anderen Branchen stattfinden. Nur so kann konstant neuer Input für eigene Arbeitsabläufe und Herangehensweisen entstehen.

Arbeitsaufgaben, die heute als selbstverständliche Routine angesehen werden, können in zehn Jahren obsolet werden – und bereits durch neue ersetzt sein. Man denke an die frühere Rohrpost in großen Unternehmen und die dafür zuständigen Arbeitnehmer. Durch das Aufkommen der einfacheren Telekommunikation oder spätestens des Web 2.0 ist diese Art der Kommunikation nur noch in wenigen Gebäuden sinnvoll. So entstanden andere Berufe, die die fehlerlose Kommunikation im Gebäude sicherstellen, wie IT-Techniker oder Programmierer.

Der Wandlungsprozess von Branchen kann hart sein, vor allem wenn man ihm unvorbereitet begegnet. Für Unternehmen ist es wichtig, sich des permanenten Wandels von Arbeit bewusst zu sein. Damit Ihnen bewusst ist, was Sie gerade gelesen haben, kommen hier unsere drei wichtigsten Learnings aus diesem Blogbeitrag:

  1. Jeder Job hat ein Ablaufdatum. Der Wandel von Wirtschaftsstruktur und Gesellschaft ist für kein
  2. Unternehmen aufhaltbar.
    Unternehmen müssen ihren Blick auf ihre Geschäftsfelder schärfen und diese kritisch hinterfragen. Wie lassen sich erfolgreiche Geschäftsfelder langfristig weiterentwickeln? Welche Kompetenzen hat mein Unternehmen durch diese Geschäftsfelder und wo werden diese Skills eventuell noch gebraucht?
  3. Mitarbeiter müssen in einen Status des permanenten Lernens versetzt werden. Es gilt, sie zu fördern und flexibel einsetzbar zu machen. Nur mit lernenden Arbeitnehmern lassen sich langfristige Veränderungsprozesse im Unternehmen Stück für Stück umzusetzen.

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