16. April 2021

Peaks in der Logistik: in 4 Schritten zu optimierten Prozessen

Die Logistik befindet sich durch den E-Commerce-Boom aktuell inmitten des wohl längsten Peaks aller Zeiten. Die Pandemie sorgte im vergangenen Jahr für ein immenses Wachstum des Onlinehandels, das Experten zufolge weiterhin anhält und viele Logistiker an ihre Kapazitätsgrenzen bringt. Peaks sind per Definition Stoßzeiten, zu denen besonders viele Versandaufträge eingehen. Diese Auftragsspitzen können längerfristig anhalten, wie in der aktuellen Corona-Pandemie. Sie können aber auch kurzfristig und temporär auftreten. So werden Peaks häufig beispielsweise durch wichtige Termine oder Ereignisse ausgelöst, wie Weihnachten oder den Black Friday im E-Commerce. Auch das Wetter kann die Auftragslage beeinflussen und die Logistik sprichwörtlich ins Schwitzen bringen.

Mit diesen Expertentipps meistern Logistiker jeden Peak

Doch wie können Logistiker ihre Prozesse auf Auftragsspitzen vorbereiten? Drei Möglichkeiten kommen vielen Anwendern schnell in den Sinn, doch jede davon offenbart bei genauerem Hinsehen auch Fallstricke.

Das Personal aufstocken

Eine häufig gewählte Maßnahme ist das Rekrutieren neuer Mitarbeiter. Das kann bei kurzfristigen Auftragsspitzen helfen, sorgt aber langfristig dafür, dass die Personalkosten explodieren.

Lagerkapazitäten erhöhen

Um Peaks zu meistern, können Logistiker auch ihre Lagerkapazitäten erhöhen. Das löst die Probleme aber nur zeitweise. Erfahrungsgemäß dauert es beim aktuellen Wachstum nicht lange, bis das Lager wieder an seine Grenzen stößt.

Roboter und Automatisierungen integrieren

Technologische Lösungen wie Roboter und Automatisierung halten die Personalkosten weiterhin niedrig und sind skalierbar, sollten die Anforderungen weiter steigen. Die Skalierbarkeit lassen sich Anbieter jedoch teuer bezahlen. Hier ist mit hohen Investitionskosten zu rechnen.

Doch wie sollen sich E-Commerce-Unternehmen grundsätzlich auf Auftragsspitzen in der Logistik vorbereiten? Hier kommen unsere vier Expertentipps, mit denen Sie beruhigt in die Peak-Season starten können.
 
1
Gestalten Sie die Nutzung der Lagerfläche prozessorientiert

Die Struktur und die Unterteilung der Lagerfläche sind mit die wichtigsten Punkte zur Vorbereitung auf neue Peaks. Es ist hilfreich, unterschiedliche Abteilungen im Lager deutlich voneinander zu separieren. Klare Abgrenzungen unterbinden chaotische Zustände zwischen den Arbeitsbereichen für Picking-, Verpackungs- und Einlagerungsprozesse. E-Commerce-Flächen sollten deutlich von Retail-Bereichen getrennt sein, weil dort jeweils unterschiedliche Vorgänge für die Bearbeitung der Ware notwendig sind. Daher ist es wichtig, für den Onlinehandel neue Areale bereitzustellen und einzugrenzen. Gegebenenfalls sollten Sie Ihr E-Commerce-Sortiment anpassen und begrenzen, um die Handlingzeiten zu reduzieren.

2
Kommunikation zwischen den Abteilungen

In der Kommunikation sind klare Abgrenzungen jedoch unproduktiv: Eine Absprache zwischen den Abteilungen wie Marketing, Sales und Logistik ist wichtig und sollte nicht vernachlässigt werden. Der regelmäßige Austausch zwischen allen Parteien entlang der Supply Chain hilft dabei, Peaks zu erkennen und Abläufe fortlaufend zu optimieren. Beispielsweise sollte die Marketingabteilung frühzeitig neue Produkteinführungskampagnen ankündigen, damit sich das Lager auf die Lieferung neuer Waren und das Eingehen neuer Aufträge vorbereiten kann.

Um Peaks, wie sie unter anderem durch das Einführen neuer Produkte entstehen, rechtzeitig identifizieren zu können, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Es gilt, das Kundenverhalten treffend zu analysieren und Informationen, die den unterschiedlichen Abteilungen über Kunden zur Verfügung stehen, zusammenzuführen. Auch in der Logistik sind Kundeninformationen für die Prozessoptimierung hilfreich. Schaffen Sie einen festgelegten Prozess zum Austausch unter den Abteilungen und erstellen Sie so einen Informationspool, der Ihnen dabei hilft, auf potenzielle Peaks vorbereitet zu sein.

3
Analysieren und strukturieren Sie Ihren Lagerbestand

Informationen und Daten zur Analyse aktueller Arbeitsprozesse und Lagerbestände bieten Key-Performance-Indikatoren (KPI). Hier sollten Logistiker berücksichtigen, welche Daten tatsächlich für den Arbeitsprozess von Bedeutung sind. Nicht alle KPIs bieten sich für die Optimierung der Lagerprozesse an. So ist es beispielsweise nicht sinnvoll, den Lagerbestand ausschließlich nach den Waren mit dem höchsten Wertanteil im Lager zu organisieren.Stattdessen sind auch KPIs wie die Pickfrequenz und Pickhäufigkeit für die Strukturierung des Lagers wichtig.

Hier können Business-Intelligence-Tools wie das Picavi Cockpit beim Sammeln und Analysieren der Daten helfen. Damit lassen sich auch die regelmäßig durchzuführenden ABC-Analysen vornehmen, auf deren Grundlage Sie die Artikel in Ihrem Lager anordnen. Diese Analyse unterteilt die Waren in Klassifikationen von A bis C und identifiziert die Häufigkeit des Zugriffs auf bestimmte Artikel nach ihrem relativen Anteil am Gesamtwert des Lagerbestandes. Entsprechend sollten Artikel der Klasse A, häufig versandte High-Runner-Produkte, leicht zugänglich und nah am Wareneingang sowie an den Verpackungsstationen platziert sein. Dadurch verringert sich die Strecke, die die Mitarbeiter im Kommissionierprozess zurücklegen müssen, um zur Ware zu gelangen.

4
Integrieren Sie Assistenzsysteme für Ihre Mitarbeiter

Geben Sie Ihren Mitarbeitern im Lager Assistenzsysteme an die Hand, die sie dabei unterstützen, die Kommissionierung und das Retourenmanagement zu meistern. Damit lassen sich die Produktivität und die Qualität der Arbeit im Lager nachgewiesenermaßen deutlich steigern, die Retourenzahl wird proaktiv minimiert. Achten Sie darauf, dass die Mitarbeiter über ein individuell auf ihre Prozesse zugeschnittenes User-Interface durchs Lager geführt werden.

Empfehlenswert ist es, sich für Systeme zu entscheiden, bei deren Nutzung Ihr Personal im gesamten Prozess beide Hände frei hat. Das sorgt für eine deutlich bessere Ergonomie. Anwender können sich komplett auf ihre Kernaufgabe konzentrieren. Moderne Wearables, wie beispielsweise Pick-by-Vision-Datenbrillen, helfen Ihnen zudem dabei, wichtige KPIs zu erfassen, die direkt im Logistikprozess entstehen. Diese können Sie als Grundlage für die Optimierung von einzelnen Prozessschritten nutzen. Der große Vorteil von Wearables: Sie können die Unterstützung für Ihre Mitarbeiter flexibel und wirtschaftlich skalieren.

Sie wollen noch mehr über den Umgang mit Logistik-Peaks erfahren?

In unserer Onlineevent-Reihe „Smart Logistics on Air – The Experts Lab“ finden Sie Vorträge von Experten und Meinungsführern der Branche zum Thema E-Commerce und wie Sie die Herausforderungen der Peak-Season meistern.

Sie sind bereit Produktivität, Qualität und Wirtschaftlichkeit Ihrer Logistik zu maximieren?

Contact us

Download Anfragen

Download Anfragen

Download Anfragen

Request Download

Request Download

Request Download

Picavi kontaktieren

Picavi Demo anfragen

Request Picavi Demo